Den Beginn einer Dokumentation über mein Leben stelle ich
mir so vor: die Kamera fährt langsam die Straße hinunter, es ist Winter,
überall Schnee und dann da, an der roten Ampel, da stehe ich ich.
Meine Stimme aus dem off: Und da stehe ich nun. 44 Jahre in ein
paar Wochen, Diabetes seit Dezember (kurz vor Weihnachten die Diagnose, na
Danke!), Bluthochdruck seit 10 Jahren, Übergewicht - seit schon immer.
Die Kamera zoomt langsam auf mich.
Wieder aus dem off: Führerschein spät gemacht (mit 40) und
durch das viele Autofahren seitdem mit großem Schwung noch mehr überflüssige
Kilos zugenommen. Und heute? Heute kein Auto. Heute zu Fuß. In nächster Zeit
wohl öfter zu Fuß (ich scheue das Wörtchen „immer“). Denn: so geht’s nicht
mehr. Zu viel Gewicht, zu viel krank, zu unzufrieden.
Ab heute gehe ich also zu Fuß zur Arbeit. Jeden Tag. Drei
Kilometer hin, drei zurück. Nicht viel für den Anfang. Aber es ist auch ein
Training, eine Vorbereitung auf mehr Kilometer und ganz nebenbei, als Beifang,
ein Sammelsurium an Gedanken, Erlebnissen und Beobachtungen auf dem Weg. Mal
nebensächliches, mal philosophisch – aber immer zu Fuß. Erstaunlich wie schnell
sich der Blick für die Dinge am Wegesrand schärft, wie sich Gedanken entwickeln
und weiterspinnen. Daran möchte ich Sie teilhaben lassen.
Begleiten Sie mich doch eine Runde durch meine
Fußgängergedanken!
Wie die Doku über mich endet? So weit bin ich noch nicht,
jetzt geht es um Anfänge. Um das Ende kümmern wir uns später.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen